Aussehen:
Der Kaiserpinguin ist der größte aller Pinguine.
Er hat eine schwach-orange Färbung auf dem Hals.
Brutverhalten:
Im Alter von 3 - 6 Jahren pflanzen sich Kaiserpinguine erstmals fort. Die Kaiserpinguine haben eine sehr interessante Fortpflanzungsstrategie gewählt. Bei ihnen schlüpfen die Küken nicht im warmen Sommer, sondern mitten im härtesten Winter. Und der Winter in der Antarktis ist besonders hart. Dazu wandern die Tiere im März teilweise viele hundert Kilometer bis sie soweit auf dem Meereis (Packeis) sind, das es auch im Sommer nicht auftaut.
Anfang April beginnt die Balz- und Paarungszeit und im Mai/Juni (antarktischer
Winter) beginnen sie mit der Brut, damit ihre Küken bis zum Januar
(Hochsommer) genug Zeit haben, um 'flügge' zu werden. Kaiserpinguinweibchen
legen nach etwa 2 Wochen ein einziges weißes Ei, dieses wiegt ca. 450 g. Die Weibchen verlassen
nach der Eiablage die
Brutkolonie und kehren ins Meer zurück, um sich
für die Ablösung bei der Brutpflege genügend Speck anzufressen und die erste Mahlzeit für die Jungen zu sammeln.
Die Kaiserpinguinmännchen verlieren, obwohl sie sich gegenseitig wärmen,
während der 64 Tage dauernden Brutphase etwa ein Drittel ihres Körpergewichtes. Alle Tiere der Brutkolonie
drängen sich eng aneinander und wechseln regelmäßig die Position, so dass jedes Tier mal am Rand und mal im wärmeren Innern der Kolonie steht.
Während dieser Zeit tragen sie das Ei auf ihren Füßen umher,
bedeckt durch ihre Bauchfalte.
Mitte Juli schlüpfen
die Küken (bei ca. - 40°C) und bleiben nach wie vor in der warmen
Bauchfalte des Männchens. Wenige Stunden nach der Geburt öffnen
die Küken ihre Augen und sind dann auch schon kräftig genug,
ihr Köpfchen zu heben. Das Männchen ist trotz seines hohen Gewichtverlustes noch in der Lage, dem Küken mit einem ausgewürgten Magensekret seine erste Mahlzeit zu geben. Danach heißt es warten bis die Pinguinmütter vom Meer zurückkehren.
Das
Küken der Kaiserpinguine hat einen grauen kuscheligen
Flaum, ein schwarzes Köpfchen und einen weißen Ring unter den
Augen.
Sobald das Weibchen mit etwa 3 kg vorverdautem Fisch im Magen aus dem Meer zurückkehrt,
bekommt das Küken seine erste richtige Mahlzeit und die Männchen wandern
zum Meer, um ihre Reserven aufzufüllen. Dann beginnt der ständige
Wechsel zwischen Männchen und Weibchen, einer
füttert das Küken
während der andere jagen geht und seine Reserven auffüllt, um
dann den langen Rückweg zur Kolonie anzutreten. Jetzt zeigt sich auch der Vorteil dieser Strategie: nun ist es Sommer, das Eis ist aufgebrochen und jetzt wo das Küken viel Nahrung braucht, ist der Weg zum Meer viel kürzer.
Im Alter von fünf Wochen beginnen die Küken sich im sog.
Kindergarten zu
sammeln;
alle Küken stehen dicht gedrängt zusammen, um sich vor der Kälte
zu schützen. Durch den langen Weg zum Meer und zurück liegen
zwischen den einzelnen Fütterungen der Jungtiere schon mal 3 - 4 Tage.
Nach etwa sechs Monaten, also im Januar, verlassen die Küken nach
der Mauser die Kolonie, um erst Jahre später an ihren Geburtsort
zurückzukehren und das erste Mal zu brüten.
Zur Veranschaulichung dieses Lebensrhytmus siehe auch den
jahreszeitlichen Überblick über das Pinguinleben. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie es so schaffen, jedes Jahr zu brüten. Der nah verwandte
Königspinguin schafft nur zwei Brutphasen in drei Jahren.
Sonstiges:
1820 durch Admiral Fabian Gottlieb von Bellingshausen entdeckt.