Siehe auch Pinguin-FAQ - die häufigsten Pinguin-Fragen
Eine der Erklärungen für den Namen der Pinguine lautet so:
Ursprünglich kommt der Name aus dem walisischen und heißt dort
Es heißt aber auch, das ursprünglich der Name 'Pinguin' eine Bezeichnung für den 1844 ausgestorbenen, ebenfalls flugunfähigen Riesenalk der Nordhalbkugel war.
Eine andere These lautet, dass der Name vom lateinischen 'penguis' stammt. Dies bedeutet 'Fett' und für die Seefahrer war Fett sehr wichtig und es ließ sich aus den Pinguinen gewinnen.
Die meisten Pinguin-Arten auf einmal bekommt man auf einer Antarktis-Reise zu sehen. Das ist auch die einzige Möglichkeit die antarktischen Arten wie den Königspinguin zu besuchen. Am sinnvollsten ist es hierbei einen Reiseveranstalter auszuwählen, der mit kleinen Eisbrechern in die Antarktis fährt.
Den Magellanpinguin kann man alljährlich
in Punta Tombo, einem Küstenstrich in Patagonien, in einer Kolonie
mit über 1 Million Tieren beobachten; mit dem Auto ist dieser Ort problemlos
erreichbar. Ebenso ist der Magellanpinguin auf der Valdéz-Halbinsel im nördlichen Argentinien zu beobachten.
Hier ist - im Gegensatz zu Punta Tombo - noch alles sehr naturbelassen.
Diesen Ort kann man von Buenos Aires aus mit dem Flugzeug erreichen.
Im Süden Chiles brüten der Magellan- und der Humboldtpinguin.
Das Brutgebiet des Humboltpinguins erstreckt sich bis an die Küsten
Perus.
Der Galápagospinguin ist
der nördlichste aller Pinguinarten, denn er brütet in der Nähe
des Äquators - auf den Galápagosinseln.
In Australien
und Neuseeland kann man die Zwergpinguine in freier Natur beobachten. In
Australien - auf Phillip Island in der Nähe von Melbourne - hat man
extra für Touristen eine Tribüne errichtet, um allabendlich die
Pinguine bei ihrer Rückkehr aus dem Meer besser beobachten zu können.
Es wurden Wege angelegt, die sich auf 40 cm hohen Holzpflöcken befinden,
damit die Pinguine ungestört darunter hindurch spazieren können
und so wenig wie möglich gestört werden.
Den Brillenpinguin kann man an einigen Stränden Südafrikas (z.B. in Lamert´s Bay; 200
km nördlich von Kapstadt oder in
Die Entwicklung der Pinguine begann vor etwa 65 Millionen Jahren. Ihr Ursprung wird in der Umgebung von Neuseeland vermutet, wo damals subtropische Bedingungen vorherrschten. Die Pinguine entstanden lange bevor der antarktische Kontinent vereiste (die Antarktis war sogar noch vor 3 Mio Jahren bewaldet).
Der älteste bekannte Pinguin ist Pachydypes simpsoni aus Südaustralien (Priabon = oberes Eozän, vor 55 Mio Jahren). Die Funde fossiler Pinguine (17 fossile Arten sind bekannt) verteilen sich über das gesamte Tertiär (65 Mio Jahre bis 1,5 Mio Jahre). Oft wurden nur wenige Knochenreste gefunden, die in mühsamer Arbeit den Pinguinen zugeordnet werden konnten. Ein Großteil der Fossilien wurde in Patagonien (Argentinien) und Neuseeland gefunden, manche auch in Australien und Südafrika, ein Fossil auch in der Antarktis.
2005 wurden in Peru, südlich von Lima, die versteinerten Knochen von zwei weiteren Pinguinarten entdeckt. 42 Mio. Jahre alt und damit dem Eozän zuzuordnen, ist Perudyptes devriesi und 36 Mio. Jahre alt Icadyptes salasi.
Der größte aller Pinguine, der ungefähr 1,5 m groß war, ist aus dem Oligozän (38 Mio. Jahre) und frühen Miozän (25 Mio. Jahre) bekannt. Diese Pinguine sollen gegen Ende des frühen Miozän ausgestorben sein.
Die Pinguine unterscheiden sich derart grundlegend von allen anderen lebenden Vögeln, dass ihre Stammesgeschichte jahrelang kontrovers diskutiert wurde.
Es gibt keine Pinguinart, die fliegen kann. Pinguine sind Vögel, die vor Millionen von Jahren die Fähigkeit zum Fliegen verloren haben.
Pinguine gehören wegen des totalen Verlustes der Flugfähigkeit in der Luft und dem hohen Grad der Spezialisierung an das Leben auf und unter Wasser zu den am höchsten spezialisierten Vögeln. Sie haben die grundlegenden Strukturen und Funktionen fliegender Vögel beibehalten, aber ihr 'Flug' geschieht unter Wasser und nicht in der Luft.
Die Pinguine stammen wahrscheinlich von fliegenden Vorfahren, vergleichbar mit den Alken und Tauchsturmvögeln, ab, die ihre Flügel sowohl für den Flug in der Luft als auch unter Wasser benutzten. Diese These hat sich heute allgemein durchgesetzt und wird auch von G. G. Simpson vertreten, der die Pinguine wohl am gründlichsten untersucht hat. Genaue Untersuchungen der Knochenstruktur und der Zusammensetzung von Eiweißproteinen führten zu dem Ergebnis, dass Pinguine näher mit Albatrossen, Sturmschwalben (Ordnung Procellariiformes) verwandt sind, als mit irgendeiner anderen Vogelart.
Es wird angenommen, dass die Entwicklung des Unterwasserfluges folgendermaßen ablief: Im ersten Stadium wurden die Flügel lediglich im Luftraum benutzt, dann gab es ein Übergangsstadium, in dem die Flügel sowohl in der Luft wie auch im Wasser benutzt wurden (z.B. Tordalken), im Abschlussstadium beschränkte sich der Gebrauch der Flügel dann auf das Wasser (Norden = Riesenalken, Süden = Pinguine).
Pinguine und Alken wurden gedanklich schon seit langer Zeit verknüpft, denn ursprünglich bezeichnete der Name 'Pinguin' den ausgestorbenen, flugunfähigen Riesenalk der Nordhalbkugel. Die letzten Riesenalken wurden im Jahr 1844 getötet. Die Pinguine waren während ihrer gesamten geschichtlichen Entwicklung auf die südliche Hemisphäre beschränkt, obwohl der Galápagospinguin praktisch am Äquator lebt.
Zum Verlust der Flugfähigkeit hat mit Sicherheit auch beigetragen, das die Pinguine (bzw. deren Vorfahren) einen Lebensraum bewohnen, in dem keine Landraubtiere leben. Im Gegensatz zur Arktis, ist die Antarktis von einem Ozean umschlossen, der jegliches Eindringen von Landräubern verhindert. Erst die Abwesenheit von größeren Raubtieren ermöglicht den Verzicht auf die Flugfähigkeit, da es nicht mehr erforderlich war vor Freßfeinden wegzufliegen. Und nur durch diesen Verzicht war die absolute Anpassung an ein Leben im Wasser möglich und damit die Nutzung von Nahrungsressourcen, die andere Vögel wegen ihrer begrenzten Tauchfähigkeit nicht erreichen können.
Die Knochen sind bei den Pinguinen, im Gegensatz zu den flugfähigen Vögeln, mit Knochenmark gefüllt und schwer. Der Pinguin hat einen riesigen Magen, der, wenn er voll ist, bis zu einem Drittel des Körpergewichtes des Tieres ausmacht. Aus diesem Grunde liegt er tief im Wasser - nur Rücken, Hals und Kopf schauen heraus. Dadurch sind die ihm entgegenwirkenden Auftriebskräfte gering und er kann ohne großen Kraftverlust problemlos abtauchen. Pinguine besitzen Luftsäcke, diese ermöglichen es ihnen, ohne Anstrengung an die Wasseroberfläche zurückzukehren. Die Flügel schlagen im Wasser von vorn oben nach hinten unten, sie 'fliegen' also praktisch durchs Wasser. Die weit hinten am Körper befindlichen Beine arbeiten als Höhenruder und der kurze Stummelschwanz dient als Seitenruder. Bei größerer Geschwindigkeit tauchen sie wie Tümmler abwechselnd auf und nieder. Das ermöglicht ihnen ohne Geschwindigkeitsverlust regelmäßig zu atmen und durch 'Schmieren' der Gefiederoberfläche mit Luftblasen die Reibung zu verringern.
Bei der 'Landung' an Land, gehen sie entweder die letzten Meter aufgerichtet
zu Fuß oder sie schießen pfeilschnell aus dem Wasser, um
Pinguine verbringen die meiste Zeit (außer zur Aufzucht der Jungen und während der Mauser) in ihrem Element, dem Meer, darin finden sie auch die Nahrung die sie brauchen.
Das Märchen 'Der Tanz der Vögel', erzählt von Ruth Vogelsang, beschäftigt sich auch mit der Flugunfähigkeit der Pinguine.
Ein Mensch könnte bei den dort herrschenden Temperaturen (bis
Der Pinguin hat eine hervorragende Wärmeisolierung - diese beruht auf seinem Federkleid und dem unter der Haut liegenden Fettgewebe. Ein dichtes Federkleid (bis zu 12 Stück pro cm2) bedeckt den ganzen Körper. Die Federn sind ca. 3 cm lang, leicht gekrümmt und bestehen am Ansatz aus einem sehr hohen Dunenanteil. Die Federspitzen überlagern einander wie Dachziegel. Durch die regelmäßige Pflege, die die Tiere durchführen, bildet sich eine wasserundurchlässige Schutzschicht. Der Dunenanteil bildet darunter ein wasserdichtes Unterkleid, das eine isolierende Luftschicht direkt über der Haut festhält und damit zur Erhaltung der Körperwärme beiträgt. An Land kann der Pinguin durch Aufrichtung der Federn die Isolationswirkung noch verstärken. Bei Windstille ist die Oberfläche des Pinguins nicht wärmer als die Luft - so kann z. B. der Schnee, der einen brütenden Pinguin bedeckt, nicht schmelzen. Bei sehr eisigen Temperaturen bewegt sich der Pinguin manchmal ziemlich heftig, schlägt mit den Flügeln oder zittert sogar, um den Stoffwechsel und damit die Wärmeproduktion zu erhöhen.
Beim Tauchen tritt zwar durch das Zusammendrücken des Gefieders etwas Luft aus, aber dadurch, dass die Pinguine in Bewegung sind, wird der hierdurch entstehende Wärmeverlust sofort wieder ausgeglichen. Die Pinguine nutzen die Wärme auch aus, um ihre kalte Nahrung auf Körpertemperatur zu erwärmen.
Sobald die Pinguine aus dem Wasser herauskommen, widmen sie sich der Pflege ihres Gefieders. Feder für Feder wird geputzt und Öl aus der eigenen Öldrüse wird darauf geträufelt. Dieses Öl schützt die Federn vor Austrocknung und macht sie wasserdicht. Ferner verhindert es, dass sich Pilze, Bakterien und Algen im Gefieder festsetzen. Sind Pinguine wochenlang auf See oder pflegen sich nicht richtig, kann es allerdings zu Verunreinigungen kommen.
Scheint die Sonne dem Pinguin auf den schwarzen 'Frack', spreizen sie oft die Flügel, um die Körperoberfläche zum Auskühlen zu vergrößern. Durch Schlagen mit den Flügeln versuchen sie weitere Abkühlung zu erreichen. Durch leichtes Sträuben des Dunengefieders wird die Wärmeisolierung reduziert. Auch über die Füße wird Wärme abgegeben. Reicht das nicht aus, hecheln Pinguine ähnlich wie Hunde.
Füße und Flügel werden bei Kälte nur gering mit Blut versorgt, so dass sie nur noch eine Temperatur von wenigen Grad über Null haben.
Die Kaiserpinguine, die auf dem Eis brüten, berühren dabei nur mit der Ferse den Untergrund, um die Kontaktfläche mit dem Eis so gering wie möglich zu halten. Damit sie dabei nicht anfrieren, arbeiten die Blutgefäße als 'Wärmetauscher'. Die Venen und Arterien liegen so nah beieinander, dass das kalte Blut von den Füßen aufgewärmt wird und das warme dabei abkühlt. Der Pinguin hat so zwar kalte Füße, aber der Wärmeverlust wird minimiert. Außerdem haben die Pinguine an den Füßen eine extrem dicke Haut, die mit Hornhaut überzogen ist.
Pinguine fressen manchmal Schnee, trinken aber auch das salzhaltige Meerwasser. Auch mit der Nahrung wird Salz aufgenommen. Daher haben sie Salzdrüsen, die sich im Schädel oberhalb der Augen befinden und das überschüssige Salz wieder ausscheiden. Die klare Flüssigkeit wird durch Nase oder Schnabel ausgeschieden.
Während des Tauchens haben die Pinguine die Augen weit geöffnet und vertrauen auf ihre Sehschärfe und Lichtempfindlichkeit. Die Lichtempfindlichkeit der Pinguine ist vergleichbar der einer Eule. Der Unterschied, an Land oder im Wasser zu sehen, ist sehr gering, da die Pinguine eine nur gering gewölbte Hornhaut haben; der Rest wird von der Linse im Auge ausgeglichen. Durch die geringe Hornhautwölbung ist allerdings der Sehwinkel des Pinguins reduziert - im Wasser nur etwa 17 Grad. Durch Drehen des Kopfes erreichen die Pinguine aber einen Sehwinkel von 80 Grad, der sie zu so ausgezeichneten Jägern unter Wasser macht. Pinguine können keine roten Farben erkennen, sind dafür aber im blau-grünen Farbspektrum sehr empfindlich, das im Wasser vorherrscht.
Zunächst einmal gilt es festzuhalten, das der Pinguin nicht ausschließlich in der Eiseskälte der Antarktis (Südpol) lebt. Dies gilt nur für wenige Arten. Die meisten leben in sehr viel wärmeren Gebieten der Südhalbkugel. Siehe auch Pinguine und ihre verschiedenen Lebensräume.
Prinzipiell könnte ein Pinguin wahrscheinlich schon in der Arktis leben, wenn er von Menschen dorthin gebracht wird. D.h. Nahrung finden und einige Zeit überdauern. Überleben im Sinne von Fortplanzen und die Art erhalten wird schon schwieriger. Die Arten (z.B. Kaiserpinguin), die auf nacktem Eis brüten, sind so sehr auf die besonderen Bedingungen der Antarktis spezialisiert, das sie sich wahrscheinlich nicht erfolgreich fortplanzen könnten. Die weniger spezialisierten Arten, wie z.B. Esels- oder Felsenpinguin brauchen eis- und schneefreie Flächen zum Brüten. Diese lassen sich in Alaska, Neufundland, etc. bestimmt auch finden. Aber der
Pinguin ist in der Brutphase stark durch landlebende Raubtiere gefährdet. In der Antarktis gibt es nur die Raubmöve. Die Arten, die in Neuseeland, Ausstralien und Südamerika brüten sind aus diesem Grund auch fast alle vom Aussterben bedroht oder zumindest im Bestand gefährdet. In der Arktis gibt es sehr viele Raubtiere wie Eisbären, Eisfüche, etc. Daher ist ein Überleben einer Pinguinpopulation auf Dauer
wohl nicht wahrscheinlich.
Von sich aus kann der Pinguin diesen Lebensraum auf gar keinen Fall erobern, da die warmen Meeresströmungen in den gemäßigten Breiten für ihn ein unüberwindliches Hindernis sind. Alle Pinguinarten, auch der Galápagospinguin, der fast am Äquator lebt, leben in Bereichen mit kalten, nährstoffreichen Meeresströmungen.
Und schließlich war die ökologische Nische des Pinguins auf der Nordhalbkugel bis ins 19. Jahrhundert hinein von einem anderen flugunfähigen Vogel, dem Riesenalk, besetzt. Diese Gattung wurde vom Menschen ausgerottet.
Eine oft gestellte Frage lautet, ob Pinguine Knie besitzen. Die Antwort lautet: Ja.
Wie jeder Vogel haben auch Pinguine Knie. Man denke z.B. an den Knick in der
Anders als die ebenfalls flugunfähigen Laufvögel besitzen Pinguine ein Brustbein mit stark ausgebildetem Kiel, an dem die kräftige Flugmuskulatur ansetzt. Da anders als beim Fliegen in Luft beim Schwimmen unter Wasser wegen des höheren Wasserwiderstands der Flügelaufschwung genauso viel Energie kostet wie der Flügelabschwung, haben die Schulterblätter eine im Vergleich zu anderen Vögeln vergrößerte Oberfläche, an der die für den Aufschwung verantwortliche Muskulatur ansetzen kann. Ober- und Unterarmknochen sind am Ellbogen geradlinig und steif miteinander verbunden, was den Flossen eine große Festigkeit verleiht. Die bei Vögeln sonst hohlen Knochen sind bei Pinguinen dicht und schwer, da eine Gewichtsreduktion zum Schwimmen nicht notwendig ist.
Die Oberschenkel sind sehr kurz, das Kniegelenk starr und die Beine stark nach hinten versetzt, wodurch an Land der ungewöhnliche aufrechte Gang hervorgerufen wird. Die mit Schwimmhäuten versehenen großen Füße sind relativ kurz - an Land ruhen die Tiere häufig auf ihren Fersen, wobei ihre vergleichsweise starren Schwanzfedern eine zusätzliche Stütze bilden. Der Schwanz ist meist stark reduziert, seine bei anderen tauchenden Seevögeln wesentlich ausgeprägtere Funktion als Ruder wird in erster Linie von den Beinen übernommen.
Der Schnabel ist bei den meisten Arten nicht sehr lang, dafür aber kräftig; eine Ausnahme bilden die Großpinguine (Aptenodytes), deren Schnabel wahrscheinlich in Anpassung an ihre Beutetiere – schnell schwimmende Fische – lang, schlank und leicht nach unten gekrümmt ist.
Ja, an der gleichen Stelle wie wir, allerdings mit dem Unterschied, dass sie innenliegende Ohren haben und nicht wie wir außenliegende. Die Pinguin-Ohren werden von Federn bedeckt.
Sie schützen sich durch diese Färbung vor der Entdeckung durch Feinde und Beutetiere. Von unten ist der weiße Bauch gegen den hellen Himmel kaum zu sehen, von oben ist der schwarze Rücken gegen den dunklen Meeresgrund schlecht zu erkennen.
Es wird angenommen, dass sich die Pinguine anhand von Sonnenstand und dem Sternenhimmel orientieren.
An ihrem Schnabelende befindet sich ein spitzer Haken und die Kanten des Schnabels sind sehr scharf, so dass das Festhalten und Töten der glitschigen Beute ermöglicht wird. Damit die Fische beim Schlucken nicht wieder entkommen können, werden sie von Fortsätzen an Zunge und Gaumen nur in eine Richtung - den Magen - geleitet.
Durch ihren stromlinienförmigen Körperbau sind die Pinguine unter Wasser blitzschnelle Jäger.
Die Pinguine sind Sichtjäger, so richten sie sich bei ihrer Jagd nach der Helligkeit. Je heller es ist, desto tiefer tauchen sie und bei Dunkelheit jagen sie näher an der Wasseroberfläche. Ihre Hornhaut ist weniger gewölbt als bei anderen Vögeln, so können sie unter Wasser scharf sehen. Wie sie die dadurch bedingte Kurzsichtigkeit an Land ausgleichen ist noch nicht bekannt.
Die meisten von ihnen fressen sardinengroße Schwarmfische und kleine Tintenfische - die antarktischen Arten (Adélie-, Esels- und Zügelpinguin) fressen auch Krill. Krill ist eine kleine Garnele (Euphausia superba), die in den antarktischen Gewaessern sehr häufig ist. Kaiser- und Königspinguine fressen auch Krill, jagen aber hauptsächlich Leuchtsardinen und Tintenfisch.
Sie schwimmen direkt in einen Schwarm Fische (oder Krill) hinein und dort im Zick-Zack hin und her. Dabei schnappen sie sich alles, was ihnen vor den Schnabel kommt. Die erbeuteten Fische werden noch unter Wasser heruntergeschluckt, nur besonders große Beute wird erst an der Wasseroberfläche gefressen.
Kaiserpinguine können bei einem Beutezug bis zu 10 kg fressen. Pinguine können aber nur ¼ in ihrem Magen unterbringen, also müssen sie auf Hochtouren verdauen. Sie verarbeiten ihren gesamten Mageninhalt in weniger als sechs Stunden. Sie können die Verdauung aber auch 'abschalten', um zur Fütterung ihrer Jungen unverdaute Nahrung im Magen zurückzubehalten.
Eine 20.000 Kaiserpinguine umfassende Kolonie benötigt pro Tag 20 Tonnen Nahrung. Die kühlen Gewässer sind aber so nährstoffreich, das dies kein Problem ist, solange der Mensch dieses Ökosystem nicht zerstört.
Die Tauchtiefe scheint in Zusammenhang mit der Körpergröße der Pinguine zu stehen.
Pinguine mit kleinen Küken legen tägl. ca. 30 km bei der Suche nach Nahrung zurück, Tiere mit großen Küken sogar 80 km.
Der Strömungswiderstand eines Pinguins ist dreimal geringer als der eines modernen U-Bootes. Sein Strömungs-Widerstandsbeiwert beträgt nur etwa 0.025. Ein moderner Sportwagen hat einen zehnmal höheren Luftwiderstand. Daraus folgt, dass Pinguine während des Schwimmens extrem wenig Energie verbrauchen. Die Körperform der Pinguine ähnelt der einer idealen Spindel und gleicht dabei in der Form einem U-Boot oder einem Zeppelin. Der Pinguinkörper weist aber nicht eine gleichmässige Breite über die Länge auf, sondern besitzt eine Wellenstruktur. Hinter dem schmalen Schnabel kommt der abgerundete breitere Kopf, danach der etwas dünnere Hals wiederum gefolgt vom dickeren Körper. Zusammen mit den Federn wirkt dieser Körperbau anscheinend so, dass die Strömung am Körper eng anliegt und nicht zu früh abreisst. Es bilden sich also keine störenden und bremsenden Wirbel, die den schwimmenden Pinguin viel Kraft kosten würden. Diese Eigenschaften machen den Pinguin auch für die Wissenschaftler interessant. Pinguine legen in natürlicher Umgebung täglich bis zu 100 km zurück und erreichen kurzfristige Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 7 m/s und das mit minimalem Energieaufwand. Das Pinguin-Design verspricht ein erhebliches Anwendungspotential für Flugzeuge und Luftschiffe, da damit die Treibstoffkosten drastisch gesenkt werden können.
Eine mögliche Erklärung der Wissenschaftler warum Pinguine die Taucherkrankheit nicht bekommen, ist folgende: Pinguine senken beim Tauchen ihre Körpertemperatur ab und damit verlangsamt sich auch der Stoffwechsel. Infolgedessen brauchen sie weniger Sauerstoff, so dass sie nicht viel Luft aus ihren Luftsäcken aufnehmen. So kann kein gelöster Stickstoff ins Blut gelangen. Der Taucher nimmt Stickstoff in seinen Lungen mit in die Tiefe, je tiefer er taucht, desto mehr Stickstoff löst sich im Blut. So wäre das ohne Schutzmechanismus auch beim Pinguin.
Ein direktes Unterscheidungsmerkmal zwischen den Geschlechtern gibt es nicht, allerdings kann man die Tiere beim Fortpflanzungsakt unterscheiden, denn das Männchen liegt dabei auf dem Rücken des Weibchens. Manche Forscher können die Tiere z. B. beim Dickschnabel-Pinguin anhand der unterschiedlichen Größe und Dicke des Schnabels erkennen. Für Laien ist dies allerdings eher schwierig.
An Land dösen Pinguine normalerweise im Stehen, wenn es dann aber ab ins Reich des Tiefschlafes geht, kippen sie nach vorne und schlafen dementsprechend auf dem Bauch. Auf dem Wasser reicht es nur zum Minutenschlaf: hier dümpeln die Jungs und Mädels an der Oberfläche, kneifen die Augen zu und legen den Kopf in den Nacken.
Betrachtet man mal die Körpergröße der Pinguinarten und ihren Lebensraum, dann wird man feststellen, dass die größten Tiere den kältesten Lebenraum haben. Die Kaiserpinguine in der Antarktis sind über 100 cm groß, die Galápagospinguine nahe des Äquators dagegen nur 40 cm. Diesen Zusammenhang beschreibt die 'Bergmannsche Regel'. Diese besagt, dass verwandte Arten in kälteren Klimazonen größer sind als in wärmeren Regionen. Der Grund liegt in dem Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpervolumen. Wenn sich das Volumen verdreifacht, dann wird die Oberfläche nur verdoppelt. Das bedeutet, dass ein größeres Tier mehr Wärme speichern kann und weniger Wärme verliert.
Pinguine nisten fast immer mit dem gleichen Partner. Die Partner der meisten Arten verbringen den Winter auf See getrennt voneinander, so dass sie sich zu Beginn der Brutsaison erst einmal wiederfinden müssen; dies geschieht durch lautes Rufen. Dazu werden die Köpfe hoch gereckt und aus vollem Hals gekrächzt.
Wenn Jungtiere, die zum ersten Mal brüten, oder Partner, deren anderer Partner gestorben ist, versuchen zu entscheiden, wer zu wem gehört, kommt es immer wieder zu Kämpfen unter den Pinguinen. Aber nach einigen Wochen kehrt dann Ruhe in der Brutkolonie ein.
Die Pinguine verständigen sich untereinander durch verschiedenartigste Bewegungen und zum Teil äußerst merkwürdig klingende Geräusche (Stöhn-, Schnarr-, Quietsch- und Trompetenlaute). Wenn sich ein Pinguinpärchen nach längerer Abwesenheit wiedertrifft, begrüßen sie sich gegenseitig mit einer Art Ritual; dies besteht aus o.g. Bewegungen und Geräuschen.
Jede Art hat ihre eigenen, typischen Schreie, die sich zudem noch von Tier zu Tier individuell unterscheiden. Die Pinguine können ihren Partner in einer Kolonie von zigtausend Tieren anhand des Geschreis erkennen. Ein paar Beispiele kann man hören, wenn man das Lautsprechersymbol anklickt.
Kaiser-Pinguin
Adélie-Pinguin
Esels-Pinguin
Humboldt-Pinguin
Gelbaugen-Pinguin
Zwerg-Pinguin
Zum Anhören der Sounds muss der RealPlayer installiert sein. Wer den Player noch nicht hat, der kann ihn kostenlos laden.
Nachdem jeder seinen Partner und den geeigneten Nistplatz gefunden hat, beginnen die Pinguine mit dem Nestbau. Die erste Brut findet im Alter von mehreren Jahren (je nach Art; zwischen 2 und 6 Jahre) statt.
Kaiserpinguin wärmt Küken in seiner Bauchfalte - Foto: Heiner Kubny
Ei des Kaiserpinguins - Foto: Heiner Kubny
Eselspinguin sammelt Nistmaterial - Foto: Heiner Kubny
Die Begattung ist ein echter Balanceakt für das Pinguin-Männchen: Er klettert auf ihren Rücken - sie muss jetzt sehr ruhig liegenbleiben. Sobald er die richtige Stelle auf ihrem Rücken erreicht hat, hebt sie die Schwanzfedern zur Seite und er drückt seine Öffnung gegen ihre.
Die Eier werden wenige Tage nach der Befruchtung gelegt.
Nachdem das Kaiserpinguin-Weibchen das Ei gelegt
hat, gibt sie es sofort an das Männchen weiter, der es in seiner Bauchfalte
ausbrütet. Nach der Eiübergabe verlässt das Weibchen
die Brutkolonie, um ihre Fettreserven aufzufüllen. Dazu müssen sie teilweise einige 100 km bis zum Meer zurücklegen, weil im Winter das Meer zufriert. Wenn zwei Monate später das Küken
schlüpft, sind die Weibchen rechtzeitig mit der ersten
Mahlzeit für das Neugeborene zur Stelle. Die Männchen hingegen
verlassen nun die Brutkolonie, um ihre Fettreserven aufzufüllen.
Bei
den anderen Pinguinarten dauert der 'Wachwechsel' während der Brut
nur zwischen 1 bis 14 Tagen, wobei immer das Männchen die erste 'Schicht'
übernimmt. Erscheint ein Partner nicht rechtzeitig zum Wechseln, wartet
der andere bis zu drei Wochen, dann sind seine Fettreserven verbraucht
und er gibt das Nest auf, um auf Nahrungssuche zu gehen.
Es dauert zwischen 32 und 68 Tagen, bis aus den Eiern Küken schlüpfen. Je größer das Ei, desto länger muss gebrütet werden.
Wenn die Küken schlüpfen, sind sie hilflos, blind und mit weichem Flaum bedeckt. Wenige Stunden nach dem Schlüpfen öffnen sie ihre Augen und können dann auch ihre Köpfe heben, um nach Nahrung zu betteln. Schon nach einigen Tagen können sie ein paar Schritte herumlaufen. Die Küken werden von den Eltern mit hochgewürgter Nahrung gefüttert.
Bei Pärchen mit zwei Küken gibt es unter den Küken immer wieder heftigen Streit um die Nahrung. Zuerst wird das stärkere gefüttert und ist das erst einmal satt und träge, kommt das schwächere dran.
Die Schopfpinguine (Gattung Eudyptes) lösen das Problem schon vorher - sie legen zwei unterschiedlich große Eier. Dabei ist das erste Ei deutlich kleiner als das zweite. Bei den meisten schlüpft nur aus dem zweiten Ei ein Küken, weil das erste Ei nicht richtig beachtet wird (z. B. Macaronipinguin). Beim Dickschnabelpinguin dagegen schlüpfen beide Küken, aber nur eins wird flügge.
Die Adélie-, Zügel- und Eselspinguine ziehen in der Regel beide Küken groß.
Adéliepinguin-Küken wachsen am schnellsten - bereits nach ca. 45 Tagen sind sie erwachsen. Bei den meisten anderen Arten dauert die Aufzucht der Jungen 55 - 100 Tage. Nur die Königspinguine brauchen hierzu 12 Monate!
Bei vielen Arten sammeln sich die mehrere Wochen alten Küken in sogenannten Kindergärten. Dies sind Ansammlungen von vielen Küken, die nicht mehr von Erwachsenen bewacht werden. Die Küken sind als Gruppe schon stark genug, um nicht mehr von Raubvögeln bedroht zu werden. Auch innerhalb dieser Gruppe werden sie weiterhin von ihren Eltern gefüttert.
Sind die Küken flügge und haben die Mauser hinter sich, gehen
sie das erste Mal ans Meer. Dann sind sie noch Nichtschwimmer und
von ihren Eltern fehlt dann meistens schon jede Spur. Es folgt also für
die Küken der Sprung ins kalte Wasser. Schwimmen können
sie, aber wie sie tauchen und jagen lernen, weiß niemand.
siehe auch Jahreszeitlicher Überblick über das Leben der Pinguine
Nach Aufzucht der Jungen bleiben den Pinguinen nur wenige Wochen, um ihre Fettreserven aufzufüllen. Danach müssen sie an Land zurückkehren, um ihr Gefieder komplett zu erneuern. Dies dauert je nach Art und Ernährungszustand zwischen 2 und 5 Wochen. Ihr endgültiges Federkleid bekommen die Jungtiere nach der Mauser am Ende ihres ersten Lebensjahres.
Die Tiere können zur Zeit der Mauser nicht ins Wasser und verlieren in dieser Zeit bis zu
Seit der Unterzeichnung des Antarktisvertrages 1959 wird die Antarktis nur noch zu friedlichen Zwecken und zur wissenschaftlichen Forschung 'genutzt'. Inzwischen zählt der Vertrag 39 Mitgliedsstaaten.
In den eisfreien Gebieten der Antarktis (2 - 3 % der Gesamtfläche) gibt es ca. 70 Stationen, von denen etwa 45 ganzjährig besetzt sind. Auch hier muss der Mensch aufpassen, dass er den Pinguinen nicht den eisfreien Raum zum Brüten wegnimmt (Straßen, Abwässer, Landebahnen, Gebäude, Müllentsorgung etc.). Immer wieder werden mit Flugzeugen Pinguinkolonien überflogen, was die Tiere erheblich beim Brüten stört; zum Teil flüchten sie sogar von den Nestern und kommen erst wenn die Gefahr vorüber ist zurück. Auch die vor den Inseln ankernden Schiffe lassen immer wieder verunreinigtes Bilgen- und Ballastwasser ab; durch das verschmutzte Wasser verdreckt das Gefieder der Pinguine. Außerdem fließt beim Betanken der Stationen immer mal wieder Öl ins Meer. Mit verdrecktem Gefieder sind die Pinguine nicht mehr optimal gegen die Kälte geschützt.
Erst mit der Unterzeichnung des Madrider Protokolls im Jahre 1990 wurde festgelegt, dass der Müll in das Ursprungsland zurückgebracht werden muss und nicht wie früher, einfach an Ort und Stelle verbrannt werden kann. Ferner wurde 1990 von allen Mitgliedsstaaten des Antarktisvertrages beschlossen, die Förderung von Rohstoffen weitere 50 Jahre zu unterlassen.
Noch scheint das antarktische Ökosystem die Angriffe durch die Menschen gut zu verkraften - vorhandene Schäden sind begrenzt und werden beseitigt. Sinnvoll wäre es sicherlich, mehrere Stationen verschiedener Länder zusammenzufassen, anstatt immer wieder neue zu errichten.
Das Ozonloch führt u. a. dazu, dass sich die Eisschicht der Meere immer mehr verringert - der Lebensraum der Pinguine taut einfach weg.
Der Massentourismus in der Antarktis muss eingeschränkt bleiben - die Anzahl der Touristen, die jährlich die Antarktis besuchen dürfen, muss gesetzlich festgelegt werden!
Das ist von Art zu Art unterschiedlich. Daher kann man dies unter der Beschreibung jeder einzelnen Pinguinart nachlesen.
Gemäß Washingtoner Artenschutzabkommen sind Humboldtpinguine in Anhang I (vom Aussterben bedrohte Arten) und Brillenpinguine in Anhang II (gefährdete Arten) aufgeführt (Stand 1994). Dieses Abkommen reguliert nur den Handel mit den dort gelisteten Tierarten. Die Arten aus Anhang I dürfen nur in Sonderfällen gehandelt werden und die Tiere aus Anhang II nur mit Exportgenehmigung. Tierarten, die im Handel keine Rolle spielen, werden vom Washingtoner Artenschutzabkommen auch nicht berücksichtigt.
Die UN-Organisation UNEP-WCMC erfasst alle bedrohten Tierarten. Danach sind vom Aussterben bedroht (Status Endangered) der Gelbaugenpinguin,der Kronenpinguin und der Galapagospinguin. Zu den gefährdeten Arten (Status Vulnerable) zählt man den Brillen-, Dickschnabel-, Snares-Dickschnabel-, Humboldt-, Felsen-, Hauben- und Macaronipinguin. Eine leichte Gefährdung (Status Near Threatened) besteht für den Esels- und den Magellanpinguin.
Der Bedrohungsstatus ist folgendermaßen definiert:
Critical | Wahrscheinlichkeit von 50% auf Aussterben in den nächsten 5 Jahren |
Endangered | Wahrscheinlichkeit von 20% auf Aussterben in den nächsten 20 Jahren |
Vulnerable | Wahrscheinlichkeit von 10% auf Aussterben in den nächsten 100 Jahren |
Near-threatened | Es besteht in Zukunft ein geringes Risiko auf Einstufung in Vulnerable |
Beschreibung der verschiedenen Pinguinarten
Pinguine und ihre verschiedenen Lebensräume
Pinguin-FAQ - die häufigsten Pinguin-Fragen
Jahreszeitlicher Überblick über das Pinguinleben